Niedrigwasser-Informationsdienst Bayern

Niedrigwasser-Lagebericht Bayern

Ausgegeben am 14.07.17, 14:00 Uhr

60 Prozent der oberflächennahen Grundwassermessstellen weisen niedrige und sehr niedrige Grundwasserstände auf. In den tieferen Grundwasser-Stockwerken zeigen 81 Prozent der Messstellen diese Niedrigwassersituation.

Witterung:
Nach dem niederschlagsarmen Winterhalbjahr bleibt auch der Sommer gebietsweise zu trocken. Die Niederschlagssumme vom 01.05. bis 13.07.2017 beträgt in Nordbayern 191 mm (101 % vom Mittel 1981-2010) und in Südbayern 236 mm (80 % vom Mittel). Die erste Hälfte des Juli prägten antizyklonale Westlagen, bei denen frontale Störungen zeitweilig schauerartige Regenfälle verursachten. In Nordbayern wurden im Juli bisher 7 Sommertage registriert (Südbayern: 7 bis 9 Sommertage).

Fließgewässer:
Vor allem nördlich des Mains hat sich die Niedrigwassersituation entspannt. In der Mitte und im Süden Bayerns werden noch verbreitet niedrige Abflüsse registriert. An einigen Messstellen wird der Abfluss auch als sehr niedrig eingestuft, d.h. der langjährige mittlere Niedrigwasserabfluss wird unterschritten.

Seen und Speicher:
An einigen Seen im Südosten Bayerns sind niedrige, z. T. sehr niedrige, Wasserstände zu verzeichnen. Alle staatlichen Talsperren und Hochwasserrückhaltebecken sind auf das Sommerstauziel umgestellt. Der Betriebsraum für die Niedrigwasseraufhöhung ist durchschnittlich mit über 90% gut gefüllt. Der Große Brombachsee hat noch nicht das vorgesehene Stauziel von 410,50 mNN erreicht. Hier ist das erwartete Frühjahrshochwasser zur Speicherfüllung ausgeblieben, seine Aufgabe kann der Speicher trotzdem im vollen Umfang wahrnehmen. Die Trinkwasserspeicher Mauthaus und Frauenau sind ausreichend gefüllt. Einschränkungen in der Wasserlieferung an die Aufbereitungsanlagen liegen nicht vor. Insgesamt ist die Niedrigwasserlage an den staatlichen Speichern entspannt, sie können jederzeit zur Niedrigwasseraufhöhung herangezogen werden.

Grundwasserstände:
Die Niederschläge der vergangenen Woche ließen an einzelnen Messstellen die Grundwasserstände und Quellschüttungen etwas ansteigen. Die Mehrheit der Messstellen weist aber weiterhin Grundwasserstände und Quellschüttungen auf einem niedrigen oder sehr niedrigen Niveau auf. Die Niederschlagsmenge reichte bislang nicht aus, um die Niedrigwassersituation zu entspannen.
Aktuell zeigen in Bayern rd. 60% der im oberen Grundwasserstockwerk gelegenen Grundwassermessstellen und Quellen des Niedrigwasserinformationsdienstes niedrige bzw. sehr niedrige Werte auf. In den tieferen Stockwerken sind an rd. 81% der Messstellen niedrige bzw. sehr niedrige Grundwasserstände zu beobachten.

Wasserqualität Fließgewässer und Seen:
Insgesamt hat sich die Situation der Fließgewässer im Hinblick auf die Gewässerökologie wieder entspannt. An den bayerischen Flüssen haben auch die Regenfälle der letzten Tage zwar nur regional zu einer Verbesserung der Abflusssituation geführt. Durch die Wetterlage der letzten Tage mit gesunkenen Temperaturen liegen aber die Wassertemperaturen fast überall wieder in einem jahreszeitlich gewässertypisch normalen Bereich. Auch die an den automatischen Messstationen gemessenen Sauerstoffgehalte liegen wieder in einem guten Bereich. Weiterhin fallen aber weitere kleinere Oberläufe auf Grund der anhaltend niedrigen Grundwasserstände trocken. Für die betroffenen Fließgewässer stellt dies naturgemäß lokal eine erhebliche Beeinträchtigung der Lebensbedingungen dar.

Ausblick:
Ab Samstag bis Mitte nächster Woche wird sich vom Ostatlantik her trockenes Hochdruckwetter nach Bayern ausbreiten Bei insgesamt geringen Flächenniederschlägen hält die Niedrigwassersituation im Grundwasser weiter an.

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